PropellerRun
run.de Promi
Hallo zusammen, ein paar Tage sind jetzt bereits wieder ins Land gezogen und ich konnte meine Gedanken und Gefühle erst mal daheim freien Lauf lassen. Am letzten Sonntag habe ich in Leipzig meinen 2. Marathon gefinisht. Viele von euch waren und sind bereits über Facebook informiert gewesen. Deshalb schneide ich dieses Thema nur noch mal kurz hier im Forum an. Gerne kann das Thema auch in einen anderen passenden Thread verschoben werden! Kurz zusammengefasst: Am Freitag Abend bin ich mit der Familie in Leipzig angereist. Die 2 Nächte haben wir bei Schwager und Schwägerin verbracht. Mein Schwager ist letztes Jahr schon den Leipzig Marathon mit seinen Bruder gelaufen. Diese Jahr habe ich mich zusätzlich eingeklinkt. Ich habe mich auf dieses Event richtig gefreut. Einerseits weil es nach München und vor Berlin eine doch kleinere Laufveranstaltung ist/war. Anderseits ist das Frühjahr perfekt für eine Laufveranstaltung und ich endlich mir meine Lorbeeren für die vielen Wochen teilweise doch harter Kilometer der Vorbereitung holen wollte. Am Samstagabend gab es noch eine Nudelparty und eine kurze Lagebesprechung. Start war am Sonntag um 10.00 Uhr, wobei wir uns erst eine dreiviertel Stunde vor Startschuss am Treffpunkt eingefunden haben. Kurz ein paar Selfies, noch kurz austreten und schon ging es los. Wir wollten alle unter 4 Stunden laufen, bzw. wenn möglich unsere letzte Zeit etwas verbessern, mehr von einem Plan hatten wir nicht. In Leipzig müssen 2 Runden gelaufen werden um auf die volle Marathon Distanz zu kommen. Das hat mir zuerst nicht gefallen, macht mir dann aber nichts mehr aus. Es lief alles ziemlich gut und wir 3 haben gut Tempo aufgenommen. Wir wollten den halben so um die 1:50 laufen, es war sogar etwas besser. Die Stimmung war gut, genauso wie das Wetter. Dementsprechend waren teilweise richtig viele Zuschauer an der Straße und haben uns angefeuert. Viele Kinder habe ich abgeklatscht und wir alle hatten unseren Spaß. Nachdenklich wurde ich bei einer Gruppe behinderter Rollstuhlfahrer, die am Straßenrand mit ihren Betreuern standen und die Läufer teilweise anfeuerten. Ich darf hier laufen, was für ein Riesenglück doch das für mich ist, ich habe denen laut applaudiert und mich für die Anfeurerungen bedankt. Mir kam kurz eine kleine Träne. Unser Tempo ließ ab etwa Kilometer 25 etwas nach. Wir wollten aber weiter zusammen bleiben. Zwischdurch wurden wir immer wieder fotografiert und wir verbreiten dabei immer gute Laune. Insgesamt lief dieser Lauf hier besser und entspannter für mich als in München. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, den Lauf nicht erfolgreich zu beenden. Ab Kilometer 33 haben wir uns doch getrennt. Es hat sich so ergeben, mein Schwager hatte etwas Magenprobleme und hat Geschwindigkeit heraus genommen. Ich lief weiter vorn weg und hatte mein Tempo gefunden, bzw. eher meinen Rhythmus, denn auch mein Tempo wurde viel langsamer. Trotz trinken und Gel viel die Pace, was ich aber nicht als schlimm empfand, denn wir hatten einen kleinen Puffer heraus gelaufen. Unsere Rechnung ging auf, denn den Mann mit dem Hammer ist keiner begegnet. Die letzten Kilometer lief ich allein mit einer 6-er Pace dem Ziel entgegen, wo die gesamte Familie mit Blitzlichtgewitter auf uns wartete. Ausser das meine Oberschenkel schmerzten, hatte ich keine weiteren Probleme während des Laufens. Während des Einlaufs sah ich die Zeit von 3:51:xx und war happy. Von meinem Schwager der Bruder kam 2 Minuten später ins Ziel (er trennte sich von seinen Bruder unterwegs wegen starken Magenschmerzen und dachte bereits das er aufgehört hat zu laufen) und weitere 2 Minuten später kam dann doch noch mein Schwager ins Ziel gelaufen. Er sagte nur, aufgeben war keine Option. Klasse!!! Wir waren alle so Happy. Meine offizielle Nettozeit dann endlich 3:50:35, fast 6 Minuten besser als mein 1. Marathon in München. Insgesamt war es eine sehr schöne Laufveranstaltung in Leipzig. Mensch, eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben. Dabei habe ich gar nicht alle Punkte und Gefühle von mir zum Ausdruck gebracht. Während des Laufens zogen Bilder in meinen Kopf auf. Bilder von den endlosen Trainingskilometern, ob bei Schneetreiben, Regen, Kälte, Dunkelheit, laufen am Abend oder laufen früh am Morgen bei Sonnenaufgang. Ich musste an meine Familie denken, an meine Frau, an meine beiden Kinder und an meine Eltern. Mir kamen Tränen während ich daran dachte, Gänsehaut, ja stolz machte sich in mir breit auf das von mir bisher erreichte und das ich endlich das machte was mir richtig Spass macht, nähmlich Laufen. Ich bin ja so glücklich, war das der Runner's High? Nach dem Lauf ging es nach Hause unter die Dusche und danach für 1 1/2 Stunden ins Bett. Wieder aufgestanden gab es Kaffee und Kuchen und wir haben alles noch mal Revue passieren lassen. Am späten Abend machten wir uns wieder auf dem Heimweg nach München, die Kinder hatten Schule am Montag und ich frei. Jetzt habe ich 4 Tage pausiert und werde am Freitag meinen ersten kleinen Lauf wieder absolvieren, nicht weil ich muss, sondern weil ich richtig Bock darauf habe. Bitte entschuldigt Rechtschreibung und Grammatik aber soviel Text am Handy tippen ist nicht einfach. Zum Schluss noch eines, nach dem Marathon, ist vor dem Marathon.... und noch eins sei gesagt, man kann soviel trainieren wie nur geht, einen Marathon finisht man letztendlich nur mit seinen Kopf und seinem Herzen... 
LG Ingo
LG Ingo
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