So jetzt noch mal mein Senf dazu.
Die Organisation hat wirklich Mist gebaut und es waren viele Fehler dabei, die nicht sein sollten. Es gibt mittlerweile auf der offiziellen Webseite und auf Facebook eine Stellungnahme dazu und auch den Hinweis, dass Kritik und Beschwerden gerne angenommen werden. Des Weiteren wurden auch schon Leute angeschrieben (wieviele weiß ich nicht) das es ein Treffen mit ein paar wenigen Leuten gibt um die Mißstände auf den Punkt zu bringen. Also die Organisatoren sind bereit zu lernen. Dies war ihre erste große Organisation, was mir gestern so in der Form auch noch nicht bewußt war. Die Helfer waren zum Teil einfach nicht gut eingewiesen bzw. hatten nicht das richtige Hintergrund wissen, so dass ihnen zumindestens im Fall der Getränkestationen nur eine geringe Schuld gegeben werden kann. Da haben wir nämlich zwischenzeitlich auch Berichte aus erster Hand bekommen.
Man kann nur hoffen das die Organisatoren die Missstände in den Griff bekommt und der Lauf erhalten bleibt, da ich ihn insgesamt sehr schön finde auch wenn ich kopftechnisch wirklich an der Strecke arbeiten muss.
Zum Lauf selber, ja was soll ich sagen - der Start ging ja relativ pünktlich über die Bühne, die Grußworte des OB waren kaum zu hören da die Boxen nicht so laut waren, aber sie waren gesamt eher kurz. Diesmal gab es auch höchstens 5 min Startverzögerung und nicht wie in den letzten Jahren (aus anderen Berichten gehört 15 min ;-) ). Dann losgelaufen, wie immer leicht zu schnell, aber Martin bremste uns relativ auf ein gutes Tempo ein - was mich die ganze Zeit wunderte, war das mein Puls bereits dort sehr hoch lag und ich sehr schwitzte - irgendwie hatte ich noch nicht so richtig realisiert wie warm es eigentlich war (hört sich ganz schön bescheuert an, aber richtig realisiert das es so warm war hab ich erst nach dem Ziel und nachdem ich die ganzen Zeiten und Berichte gehört/gelesen hatte). Dann ging es erstmal leicht bergan um sich dann nach Phoenix-West wieder ein wenig bergab zu begeben. Insgesamt habe ich mich im Vorfeld so kopfmäßig auf die 3 "schlimmsten" Steigungen eingestellt, dass ich die ganzen "kleineren" Steigungen glatt unterschlagen habe - so dass Martin sich nach jeder absolvierten Steigung und der Nachfrage wars das jetzt - mit noch 2 begnügen musste - und das hinterher nicht mehr hören konnte ;-)...verständlicherweise - das gemeine wenn man eine Strecke und ihre Teilstücke so kennt das man seine Angsstücke um so mehr abgespeichert hat. Der Lauf selber fühlte sich oft schwer an, aber irgendwie auch absolut auf Läuferwolke Nr. 7, zwischen ich brech gleich komplett ein, bis ich schaff das, über mein Puls läuft nur weit über der Laktatschwelle und stetig noch weiter hoch ab km 13 auf die Pace und alles habe ich da schon lange nicht mehr geachtet, da Martin mir diese ja immer wenn es notwendig war gesagt hatte und irgendwie war es wirklich von himmelhochjauzend bis zu tode betrübt dabei. Das ich ins Ziel laufe war mir - obwohl mir zwischendurch nach gehen zu Mute war (aber auch in diesem Wettkampf habe ich es wieder nur an bzw. nach den Verpflegungsstationen zum trinken gemacht

, jippi) - irgendwo bei km 13/14 klar, nur hab ich ca. ab km 15/16 stetig erwartet das meine Beine nur noch ein Schleichen zulassen - ich hatte das Gefühl es kommt kein Tempo mehr raus und meine Oberschenkel im oberen Bereich sind gleich weg, aber da hatte Martin recht der Kopf spielt einem da viele Streiche und so konnte ich ihm weiter folgen, nur das genau da ab km 17 auch mein ganz persönliches "Hassstück" der Strecke kommt - der See - die Runde die sich zieht und zieht und zieht, da wo die Sonne reinbrennt, dort wo man denkt man wäre gleich im Ziel und es einem so nah vorkommt, aber dann auch noch eine Kurve kommt und noch eine und noch eine. Und das hab ich auch diesmal noch nicht rausbekommen, aber ich arbeite dran, dass irgendwann der See mein Freund und nicht mehr meine Hass-Liebe ist. Nur ein echter Zielsprint war nicht mehr drin.
Trotzdem war irgendwie der ganze Lauf und auch der Zieleinlauf mehr das was ich mir eigentlich bei meinem ersten HM vorgestellt hatte, ich hatte alle Emotionen und alle Höhen und Tiefen eines Laufes und auch dieses dämliche Grinsen - neben fürchterlichen Grimassen - im Zieleinlauf draufgehabt. Insgesamt also ein gelungender Lauf und Tag - für mich zumindest und einer der Lust auf mehr macht und nachdem man wieder weiß warum und wieso man das Ganze macht.
Und natürlich ganz klar ein schönes Erlebnis soviele Leute von hier mal Real zu treffen.
Freu mich schon wenn es demnächst mal wieder klappt

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