@Hibbelinos
Ja, die Sportsucht gibt es und wir alle haben sie irgendwie drin, der eine mehr, der andere weniger. Ob es sinnvoll ist bei diesen Temperaturen zu laufen muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Fakt ist jedoch, aus meiner Sicht zumindest, wenn Wettkämpfe für Freizeitsportler anstehen, dann möchte man als Teilnehmer auch einigermassen darauf vorbereitet sein. Alles andere wäre dann nämlich in der Tat gefährlich. Klar, man muss nicht teilnehmen. Aber ist da bereits die Grenze zur Sportsucht, wenn man es dennoch macht? Und vor allem ist sie in der Tat bei jedem schädlich. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen. Am 10. Juli starte ich beim Finowkanallauf bei uns um die Ecke. Der ist ca. 65 km lang. Alleine vom Datum her kann man davon ausgehen, dass es sehr warm ist/wird. Die Starter/-innen dort sind alle Freizeitläufer/-innen mit den entsprechenden Lauferfahrungen bei Wind, Wetter und Hitze. Und hier rede ich noch über einen verhältnismäßig kurzen Lauf. Der letztjährige Mauerwegslauf über 160 km fand bei brütendheissen Temperaturen statt. Über 600 Teilnehmer sind dabei gewesen und nur 28% haben das Ziel nicht erreicht. Das kann man natürlich als viel empfinden (sind dann ja auch fast 200), ich sehe es eher so, dass der weitaus größere Teil das Ziel eben erreicht hat. Gesundheitlich geschadet hat es niemandem. Mir ist dazu nichts bekannt geworden. Ich habe als Helfer an einem VP mitgearbeitet und jeden nur bewundert, der dort lief. Viele vo denen sind keine 14 Tage später die nächsten größeren Distanzen gelaufen. Das können sie eben aufgrund des jahrelangen Trainings. Der Körper hat sich darauf eingestellt. Ich hatte gerade im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, dass gleichmäßiges langsameres Laufen, regelmässiges trinken und der Genuss am Sport bei Hitze möglich ist, u.a. bei einem 6 -Stunden-Lauf. Hier steht eben kein bedingungsloser Leistungsgedanke im Vordergrund. Platzierung ist nicht wichtig, dabei sein hingegen alles. Wenn Du aus dem Leistungssport kommst, dann hast Du hingegen völlig anders trainiert, eben auf Leistung, sprich Zeiten. Das ist per se nicht mein Ding, aber ich denke, auch das wäre möglich. Das beweisen dann teilweise die Zeiten von Läufen wie z.B. beim Mauerweglauf. In meinen ersten Jahre hingegen ging ab 30° gar nichts mehr. Jetzt habe ich damit keine Schwierigkeiten. Natürlich schwitzt man, aber das Gefühl überhitzt zu sein hatte ich noch nie.
In eine klimatisierte Muckibude kriegt mich keiner rein und Schwimmbäder sind bei diesen Temperaturen, wie die Seen restlos überfüllt. Da gehe ich eher in ruhigeren Zeiten ne Runde schwimmen. Aber schlussendlich und das möchte ich hervorheben. Jeder muss das für sich entscheiden. Ob das schadet oder nutzt ist höchst individuell.