Wie so oft ist mir Deine Trainingslehre relativ egal. Aus Büchern abzulesen und diese dann als wahre Fakten darzulegen ist ziemlich hanebüchen. Da vertraue ich eher meinen Erfahrungen und denen meines Umfeldes.
Ich bin mit dieser Startpace auch Marathon gelaufen. Augenscheinlich wären die demnach auch in die Hose gegangen. Fehlanzeige, es wurde immer besser und schneller. Hat nämlich was mit Laufeinteilung zu tun. Wenn ich nach 25 km immer noch bei unter 5:10 min/km liege, dann weiss ich, was ich machen kann, um meine Zielzeit von sub3:45 zu erreichen. Von dem Puffer kann ich nämlich leben. Und nein, keine graue Theorie, sondern genau die Strategie meiner letzten erfolgreichen Läufe.
Einen Ultramarathon gleichmäßig durchzulaufenn ist gerade für Hobbyläufer zudem völlig illusorisch. Das mögen Meisterschaftskandidaten machen, davon ist unsereins aus vielerleich Gründen aber weitestens entfernt, in der Regel zumindest.
Zum negativen Split gibt es ebenfalls geteilte Meinungen. Auch hier gilt, wer das kann, soll es tun. Ich kann es nicht und finde das auch nicht schlimm. Profisportler erreichen meist den negativen Split, weil sich ein lauf im zweiten Teil auf Grund unterschiedlicher Taktiken verändert. Die sind selten langsamer, als im ersten Teil. Ich bin aber kein Profi. Ich bin Hobbyläufer. Die Regel sieht viel mehr danach aus, dass die meisten Läufer mit zunehmender Distanz langsamer werden.
... und natürlich werde ich auf den letzten Metern meiner Startpace Tribut zollen. Das liegt aber eben auch an der Strategie. In den letzten Läufen ist sie aufgegangen. Ob sie morgen aufgeht, bleibt abzuwarten. Einen Ultralauf kann man nämlich nur selten durchplanen. Es gibt zu viele Faktoren und Einflüsse, die einem Plan einen Strich durch die Rechnung machen. Und das teilt Dir jeder Ultraläufer mit. Nicht zuletzt die Favoriten der DM (Profiläufer!!!) über 100 km, die aus mentalen Gründen vorzeitig ausgeschieden sind.