Gewagte These?

Sven

run.de Promi
Da ja die 0mm Freunde hier recht stark vertreten sind stelle ich mal eine These zum Thema natural running auf!
Ist es vielleicht möglich, dass so Geschichten wie Lauf ABC und Laufschulen überflüssig sind, oder für uns Otto Normalos sogar falsch. Der Körper hat sich ja über Jahre eine bestimmte Haltung und einen Bewegungsablauf angewöhnt, ist es da richtig ihm etwas anderes aufzuzwingen. Sicher macht es Sinn für Läuer, die aus beruflichen Gründen effektiv laufen müssen. Ich zum Beispiel komme am besten klar, wenn ich einfach laufe ohne drüber nachzudenken.
Bin mal gespannt auf die
e Diskussion.
 
M

Martyprivat

Guest
Ich, als Vertreter der 4 mm Fraktion, sag mal so.
Meiner Meinung nach ist es nicht verkehrt ist sich einen anständigen Laufstil anzugewöhnen bzw. daran zu arbeiten.
Ob das nun auf jeden zutrifft um damit schneller, besser und gesünder zu Laufen, mag ich nicht beurteilen.

Da kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, bei mir hat es geholfen.

Bei der mm Wahl ist sicherlich jeder seines eigenen Glückes Schmied.
Ich möchte jedenfalls nicht mehr mm haben.
Seit der Umstellung habe ich keine Probleme mehr, fühle mich wohl und nachdenken darüber mache ich längst nicht mehr, da es nach fast 2 Jahren mein eigener Laufstil geworden ist.
Am Anfang musste ich natürlich Bewusster laufen, aber das ist ja auch nichts schädliches ;)
Und nur mm in der Sprengung machen ja noch keinen guten oder schlechten Läufer oder einen gesunden oder kranken Läufer aus. Da gehören ja noch viel mehr Dinge dazu, Fußstellung, Beinstellung, Knie, Gewicht usw.

Aber wo Du es gerade ansprichst,
Der Körper hat sich ja über Jahre eine bestimmte Haltung und einen Bewegungsablauf angewöhnt
Aber ist das alles gesund?
Erkrankungen am Bewegungsapparat sind inzwischen ja auch weit oben in der Rangfolge der häufigsten Leiden. Und das ist sicherlich eine Folge unser Modernen bewegungsarmen Lebens.
Wenn ich dann noch Laufe, was ja den Bewegungsapparat bekanntlich zusätzlich stark beansprucht, sollte man doch wenigstens alles machen um nicht nach X Jahren Probleme zu bekommen.

ist es da richtig ihm etwas anderes aufzuzwingen.
Nein, dazu würde ich auch keinem raten.
Ausprobieren ja, Erfahrung damit machen, ok. Wenn es passt, passt es, wenn nicht dann nicht.

Außerdem ist ja wie immer im leben, nicht alles ist für alle passend ;)

Und zum Thema ABC Lauf, Koordination, Stabis ect.
Wenn selbst Profis das einbauen in Ihr Training, warum sollte man als Laie sich dem verschließen?
Und davon bin ich überzeugt, wenn man richtig trainiert hat man auch viel merh Potential was man herausholen kann als wenn man "nur" läuft
Auch hier, ist ja kein MUSS, nur ein KANN.

Es gibt doch beim Laufen keine non plus ultra Lösung die für alle Laufsportler zutrifft.
 

metalzwerg

run.de Promi
Natural Running heißt ja nicht gleich unbedingt mit 0mm zu laufen!
Ich bin auch kein Freund von Lauf-ABC etc., aber wenn Du mal Acht auf einen guten Laufstil legst, wirst Du merken das einiges "fluffiger" läuft!
Die Haltung, die die meisten an den Tag legen sind absolut unphsyiologisch und werden auf kurz oder lang Probleme machen. Die meisten hier und im allgemeienen haben ja 1-2 Verletzungen im Jahr die auch darauf zurückzuführen sind.

LG, Manuel
 

sunshine79w

run.de Promi
Also ich habe mich ja noch für keine Sprengungshöhe entschieden sondern die Laufschuhe zum einen nach Einsatzzweck und Passform gekauft und biher gut damit gefahren.

Allerdings hat mir vom Runnerspoint Verkäufer bis zum Prof. Dr. bei der Leistungsdiagnostik bis jetzt zb jeder zur Fussgymnastik und zum zwischendurch barfuß laufen animiert um meine Fußmuskulatur zu stärken. Da gehe ich von aus dass das besser ist als es nicht zu machen.

Mit dem Lauf-ABC bin ich bisher sehr zufrieden und denke es hilft einem "leichter" zu laufen. Vermutlich geht es auch ohne aber mir ist selbst innerhalb meines 1. Laufjahres aufgefallen in den Zeiten wo ich nebenbei Aerobic, Gymnastik und jetzt Crossfit mache geht es beim laufen besser wie wenn ich nur laufe und viele Bewegungen des Lauf-ABC sind in den Sportarten in irgendeiner Form integriert so dass man den Kreis dort mit Sicherheit schließen kann.
Und wenn ich mir als Hobbysportler das Leben damit leichter machen kann warum nicht.
Eine Laufstilumstellung benötige ich zum Glück eher weniger, eher eine perfektionierung da ich von Anfang an Mittelfussläuferin war und mittlerweile automatisch ein bisschen im Vorfußbereich laufe.

Insgesamt sollte man vermutlich so laufen wie man läuft außer es ergibt sich bisher unerkannten Dysbalance ein hohes Verletzungsrisiko. Diese sollten mit Sicherheit behandelt werden.
Allerdings kann man sich durch bestimmte Übungen (Lauf-ABC, Gymnastik, Kraftübungen, Mobilitätsübungen) Läuferleben leichter machen und sollte dies vermutlich auch tun. Ob man dazu eine komplette Laufstilumstellung machen muss ist und bleibt wahrscheinlich eine Philosophiefrage.

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Run.at

run.de Promi
Also grundsätzlich hätte ich mich der "jeder hat ein natürliches Bewegungsempfinden und muss nicht laufen lernen"-These angeschlossen. Seitdem ich aber einen Bericht über eine deutsche Sportuni gesehen hab, seh ich das etwas differenzierter. Es wurden die Aufnahmeprüfungen gezeigt und die Rektorin sagte, dass die Zahl der Prüflinge, die KEIN natürliches Bewegungsempfinden haben, von Jahr zu Jahr steigt. Teilweise bringen die Kandidaten nicht einmal einen normalen Purzelbaum zusammen... :eek:
Und wenn ich so beim Laufen im Park die anderen Läufer ansehe... Ist nicht immer schön, was man da sieht.

Und ich bin ebenfalls überzeugt, dass man durch die Veränderung des Laufstils auch seine Leistung verbessern kann. Welcher Stil der Weisheit letzter Schluss ist - ich glaub, das muss jeder für sich rausfinden. Jeder Körper ist anders gebaut und den einen unterstützt die eine Philosophie mehr, den anderen eine andere. Jeder Mensch ist ein Individuum, da gibt's kein Patentrezept :D
 

sunshine79w

run.de Promi
Also grundsätzlich hätte ich mich der "jeder hat ein natürliches Bewegungsempfinden und muss nicht laufen lernen"-These angeschlossen. Seitdem ich aber einen Bericht über eine deutsche Sportuni gesehen hab, seh ich das etwas differenzierter. Es wurden die Aufnahmeprüfungen gezeigt und die Rektorin sagte, dass die Zahl der Prüflinge, die KEIN natürliches Bewegungsempfinden haben, von Jahr zu Jahr steigt. Teilweise bringen die Kandidaten nicht einmal einen normalen Purzelbaum zusammen... :eek:
Und wenn ich so beim Laufen im Park die anderen Läufer ansehe... Ist nicht immer schön, was man da sieht.

Und ich bin ebenfalls überzeugt, dass man durch die Veränderung des Laufstils auch seine Leistung verbessern kann. Welcher Stil der Weisheit letzter Schluss ist - ich glaub, das muss jeder für sich rausfinden. Jeder Körper ist anders gebaut und den einen unterstützt die eine Philosophie mehr, den anderen eine andere. Jeder Mensch ist ein Individuum, da gibt's kein Patentrezept :D
Um auf die Studie einzugehen. Ich gehe davon aus das jeder der es von Kind an gelernt hat bzw es auch im späteren Leben vorgelebt bekommt ein natürliches Bewegungsbedürfnis hat. Hatte auch eine sehr bewegungsarme Zeit in meinem Leben und habe dann mitbekommen das meine damalige Kollegin noch weniger Bewegung bekam als Autofahrin. Und meine Drang nach mehr Bewegung war da auch fast null. Seit ich mit meinem Mann zusammen bin hab ich gesehen wieviel Sport und Bewegung ausmachen. Und dann nach und nach und nach kam meine Bewegungslust auch wieder zurück. Ich denke so ganz unwissenschaftlich das da durchaus Zusammenhänge zwischen Vorbbildern bzw Umgebung, Veranlagung und einfach anfangen bestehen.

Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen dauerhaft soviel Zeit ohne Bewegung zu verbringen wie früher
 
Als Anfänger ist mir das Thema jetzt gänzlich neu? Auch beim Laufen gibt es eine Technik? Sorry, die dumme Frage: Aber wie bitte läuft man denn richtig??? Mit ist jetzt lediglich bekannt das weicher Boden (Wald) besser als die harte Asphalt-Straße ist, weil schonender für die Gelenke. Für neue weitere Tipps bin ich echt dankbar!!!
 

André

Administrator
Mitarbeiter
Für neue weitere Tipps bin ich echt dankbar!!!
Da streiten sich die "Geleerten". :D

Hier haben wir bereits viel darüber geschrieben:

http://www.run.de/forum/threads/barfusslaufen.229/#post-3822

Ich denke gut ist, was dem natürlichen Laufstil nahekommt. Ich habe das Buch Born to Run gelesen, welches sehr empfehlenswert ist.

Deshalb würde ich sagen, weniger ist mehr. Und Fersenlauf ist sicher nicht natürlich. ;-)

Oder andersrum, wenn Du barfuß läufst, läufst Du automatisch richtig, oder Kinder laufen auch noch richtig. Ich beobachte meine Jungs immer, wenn die im Garten rumflitzen. Die schweben förmlich mit einer Leichtigkeit über den Untergrund, während das bei mir noch nicht so filigran wirkt. ;)

Ich versuche mir die Haltung und das Auftreten wenn ich barfuß laufe grob zu merken und dann dann auch auf den Lauf zu übertragen wenn ich Schuhe anhabe.
 
Danke für den Link André! Dir auch metalzwerg! Werd ich mir heute abend mal in Ruhe durchlesen, zur Zeit strampel ich mich eh lieber auf dem Fahrrad ab (noch fehlen ein paar anständige Laufschuhe). Barfuss laufe ich eigentlich immer zu hause, da mag ich keine Hausschuhe und Straßenschuhe gehen in der Wohnung schon mal gar nicht. Jedenfalls danke noch mal!
 
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