So, jetzt bin ich einen Schritt weiter. Nach meiner Schilderung habe ich mich auf die Bridge gelegt und er fing an meine Waden zu massieren.
Dann sagte er gleich: Wow da ist ja richtig Power drin - zuviel. Im Vergleich zur linken Wade sei die rechte Wade viel dicker. Die rechte Wade ist wie aufgepumpt.
Von der Veranlagung wäre ich wohl der perfekte Bodybuilder. Bei der Beinpresse hätte ich mich auch auf 400 Kilo steigern können, und hätte vermutlich nie ein Problem gemerkt. Weil die Kraft und Power für kurze explosive Belastungen da ist.
Jetzt durch das Laufen wird der Muskel aber anders und eher in Sachen Ausdauer gefordert und da kommt es dann zu Disbalance.
Ich solle auf jeden Fall die nächsten 2-3 Wochen radfahren, dabei aber nicht mit den Klickpedalen ziehen. Dazu hohe Trittfrequenz im niedrigen Gang. Da könne ich auch ruhig 2-3 Stunden fahren. Die Bewegung würde die Lockerung der Wade unterstützen.
Dazu dann die Behandlung und in 2-3 Wochen könnte ich es dann evtl. wieder mit dem Laufen versuchen. Ideal wäre am Anfang z.B. 2 mal pro Woche und 2 mal radfahren. (So würden immer 3-4 Tage zwischen den Laufeinheiten liegen) Die Kombination wäre auch insgesamt gut.
Bei der Behandlung hat mich überrascht dass der größte Schmerz an dem äußeren Wadenkopf auftrat. Bei dem hatte ich doch bisher nie was gemerkt?
Auf jeden Fall ist der Typ selbst Läufer und meinte ich solle statt der Einlage lieber Schuhe mit leichter Stütze laufen. Also kein Kayano oder sowas, aber eine leichte moderate Stütze. Gerne auch weniger Dämpfung. (Also lag ich mit meinem Mizuno auch nicht so falsch und das wäre auch die Erklärung wieso ich das Problem im letzten Jahr nicht hatte)
Er hat mir dann auch erklärt dass die äußere Wadenbelastung daher kommt dass ich vorher wohl neutral gelaufen bin und zu stark überproniert habe. Durch die leichte Stütze würde die äußere Wade dann nicht mehr so überlastet und dass könne schon der Auslöser sein. Außerdem könne der Fuß beim laufen auch ruhig mal bissel arbeiten, so dass während dem Laufen selbst nicht unbedingt eine Einlage nötig wäre.
Da ich einen Knick-Senk Spreizfuß habe, würde er mir Einlagen eher für den Alltag empfehlen. Zumindest am Anfang. Beim Laufen dann aber eher ohne, dafür aber moderate Pronations-Stütze.
Bevor ich wieder laufen soll, müssen aber jetzt alle Verkrampfungen gelöst werden. Auf jeden Fall war er optimistisch dass er das Problem in den Griff bekommt. In 2-3 Woche könnte sich da schon viel tun meinte er. Und dann könne man über andere Dinge nachdenken wie z.b. Kinesio Tape zur Unterstützung etc.
Als ich aus der Praxis raus bin lief ich wie auf Wolken. Wow, das hat mich echt überrascht. Natürlich nicht alles weg aber insgesamt lief ich schon deutlich leichter. Ein Physio ist halt dann doch nochmal was anderes als meine Blackroll.
Gefühl ist jedenfalls gut, ich kann wieder Sport machen (wenn auch vorerst nur radeln) und ich habe sowas wie einen Plan und ein Ziel vor Augen, und vor allem weiß ich dass ich nichts kontraproduktives mache was meine Heilung verhindert.
Nächster Termin, leider erst kommenden Dienstag. Bis dahin werde ich wohl 2 -3 mal locker geradelt sein. Mal gespannt wie sich das ganze jetzt morgen anfühlt.
Auch wenn kein Grund zur Euphorie besteht bin ich jetzt happy und zuversichtlich.
