Ich habe begonnen aus Gesundheitsgründen. Seit vielen Jahren schon habe ich Hashimoto (ein Autoimmunkrankheit, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse zerstört). Hashimoto hat vielfältige Symptome, darunter auch z.B. Antriebslosigkeit, allgemeine Schwäche etc. Damit schlug ich mich schon mehrere Jahre damit rum. Ich bewegte mich kaum noch, meine Sofa war mein bester Freund. Letztes Jahr, in diesem Megasommer, spitzte sich das extrem zu. Ich war nur noch erschöpft, schlief selbst tagsüber. Jegliche Arbeit war anstrengend. So blieb der Haushalt liegen usw.
Mit meinem Hund konnte ich nur noch morgens laufen gehen ( 1 Stunde/ ca. 5 Km), allerdings war das eine sehr große Anstrengung schon. Meine Bekannten (3 Damen zwischen 56 und 60 Jahre alt) machten mir einiges vor... wenn wir bergauf liefen, schnaufte ich wie eine Dampflokomotive, während sich meine Bekannten locker unterhalten konnten.
Auch im Herbst ging es mir nicht besser - der heiße Sommer war also nicht schuld. Wie immer schob ich alles auf meine Erkrankung, doch die Ärzte meinten immer nur, dass meine Schilddrüse gut eingestellt sei...
Dann kam irgendwann die Erleuchtung: Mein Bruder bekam die Diagnose Diabetes 2. Bei einem Arztgespräch erwähnte ich das eher beiläufig. Meine Ärztin wurde hellhörig und nachdem ich ihr erzählte, dass das bei uns mehr oder weniger in der Familie liegt, ordnete sie bei mir einen Glukose-Toleranz-Test an. Das war 2 Tage vor Weihnachten 2015. Der Test wurde dann anfang Jan. 16 gemacht. Dieser ergab dann, dass ich eine Insulinresistenz habe (eine Vorstufe zu Diabetes 2). Meine ganzen Symptome ließen sich endlich erklären.
Sofort setzte ich mich ans Internet und recherchierte. Ich fand die LOGI-Methode, eine bestimmte Ernährungsform für Insulinresistenz-Kranke. Ich begann also meine Ernährung umzustellen. Heißhungerattacken auf Süßes (Kohlenhydrate), Muskelschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung sind seitdem Geschichte.
Nach ein paar Wochen fing ich an mit meinem Hund auch nachmittags zu gehen (mein Sohn übernahm das sonst). Anfangs zwar anstrengend, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Dann fing ich an einfach schneller zu gehen, mit meinem Hund wieder zu toben etc.
Und nun vor ein paar Wochen wollte ich noch mehr und fing an zu laufen. Momentan sind es 5min laufen und 2 min gehen, trotzdem sind das schon für mich Welten Unterschiede im Vergleich zum letzten Sommer. Nie mehr möchte ich so eine Zeit durchmachen, mir ging es wirklich sehr schlecht. Inzwischen habe ich fast 20 Kilo abgenommen, wiege wieder soviel, wie ich als Teenie gewogen habe, trage Größe 38 und fühlte mich fitter denn je. Ich habe das alles nicht wegen des Abnehmens gemacht, ich wollte einfach wieder fitt sein, mich normal bewegen können, normal arbeiten. Mit meinen Kindern und meinem Mann wandern ohne, dass ich hinterkeuche und nicht mehr kann.
Das war meine Geschichte, und ich hoffe sie ist noch nicht zu Ende. Mein Ziel ist mal ganz klein, die 30 Minute, die ich laufe, am Stück zu laufen - ohne Gehpause!!
LG, slowrun